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Morita eine 
Notoperation durchführen. Doch als er ihre Bauchdecke öffnet kommt ein lebender Kopf zum Vorschein. Es ist Tomie, die sich nur 
aus einem ihrer 
Organe voll regenerieren kann. Der Doktor wird daraufhin wahnsinnig. Aus Tomie´s Kopf erwächst hingegen eine stattliche junge 
Frau. 
 
Takeshi, einer der Patienten, ist von ihrer Schönheit allerdings fasziniert und zusammen flieht man aus dem Krankenhaus. Fortan 
lebt Tomie 
zusammen mit ihm in seiner Wohnung. Doch irgendwann kommt es zum Streit zwischen den beiden, bei dem Takeshi ihr den Kopf 
abschlägt, den er 
daraufhin im Wald verbrennt. Doch schon bei seiner Rückkehr hat sich Tomie wieder regeneriert, so daß auch er schnell dem 
Wahnsinn nahe ist. 
 
Währenddessen findet Yumi, die Tochter des inzwischen in einer Irrenanstalt vor sich hin vegetierenden Dr. Morita, dessen 
Aufzeichnungen, aus den 
sie entnehmen kann, daß Tomie vom Geist ihres Vaters Besitz ergreifen will. Yumi versteht das alles zwar nicht, will ihrem Erzeuger 
aber natürlich 
helfen. Also trifft sie Fumihito, den besten Freund von Takeshi. Zusammen versucht man nun Tomie endgültig zu vernichten. Doch 
das Biest ist 
vorbereitet und schlägt mit all ihrer Bösartigkeit zurück.
 
    
Horrorkino in Serienform hat in Japan nicht erst seit Eko Eko 
Azarak und The Ring eine lange Tradition. Nur in den seltensten 
Fällen aber, die beiden angesprochenen 
Filme bilden da eine Ausnahme, gelingt es den Sequels eine ähnliche Qualität wie beim Vorgänger zu erreichen. Da ist es für 
einen Regisseur schon wesentlich 
angenehmer, einen Film fortzusetzen, der nicht gerade durch herausragende Qualitäten von sich reden machte. Genau so verhält 
es sich beim zweiten Teil der 
inzwischen auf fünf Filme (incl. TV-Feature) angewachsenen Tomie Reihe. Obgleich der erste Teil, dieser auf einem Manga 
von 
Itou Junji basierenden Serie, nicht 
wirklich als schlecht zu bezeichnen ist, hatte er doch mit einigen Längen zu kämpfen, die insbesondere dadurch begründet waren, 
daß er zuviel Zeit für die Probleme 
seiner Hauptakteurin verschwendete. 
 
Die Fortsetzung, Tomie: Replay, hat mit dem Versuch etwas tiefgründigere Charakterzeichnungen zu präsentieren, allerdings nicht 
sehr viel am Hut und setzt den 
Schwerpunkt um einiges deutlicher in Richtung wohligem Schaudern. So hat das Sequel trotz einiger grober inhaltlicher 
Schwächen in Sachen Horror eindeutig die Nase 
vorn und ist dadurch auch um einiges kurzweiliger ausgefallen. Obwohl man von einem herausragenden Ereignis auch bei diesem 
Film nicht sprechen kann, dazu hat 
das Genre gerade aus Japan wesentlich besseres zu bieten, ist er ohne Frage für neunzig Minuten gute Genreunterhaltung sehr 
gut zu gebrauchen.
 
Neben der etwas interessanteren Story hat der erste Serieneintrag seinem Nachfolger aber noch etwas anderes voraus. Die 
Leistungen der Darsteller sind hier zwar 
durchaus solide, nur können sie kaum mit denen aus Tomie konkurrieren. Das wirkt 
sich bei Replay stellenweise auch auf 
die 
Intensität der Geschichte aus. Am 
deutlichsten macht sich dies aber bei der Titelfigur selbst bemerkbar. Reichte bei der charismatischen Miho Kanno, der Tomie 
aus Teil 1, schon eine simple 
Kameratotale auf ihre Augen, um die Bösartigkeit und ihren durch und durch verdorbenen Charakter zu unterstreichen, funktioniert 
dergleichen hier leider nicht mehr. Der 
ohne Zweifel sehr attraktiven Houshou Mai mangelt es einfach an der nötigen Ausstrahlung, um eine ähnliche Wirkung zu erzielen. 
Sie ist eindeutig das größte Manko 
des Films, da ihr bloßer Anblick beim Zuschauer kaum so etwas wie Schaudern hervorrufen kann. 
 
Diesen Schwachpunkt scheint aber auch Regisseur Mitsuishi Fujirou erkannt zu haben, da er den Zuschauer im Vergleich zum 
Vorgänger mit mindestens der doppelten 
Anzahl an Horroreffekten entschädigt, so daß Tomie: Replay, ohne in blutigen Szenen zu waten, auch etwas härter ausgefallen ist. 
Den absoluten Höhepunkt bildet hier 
aber der Mittelteil, der den Film schon fast alleine sehenswert macht. Hier fährt Mitsuishi einige bizarre bis höchst verstörende 
Momente auf, die man sich keinesfalls 
entgehen lassen sollte. Allerdings will es ihm nur in diesen Szenen so richtig gelingen, ein Höchstmaß an Terror aus seinem 
Streifen herauszuholen. Obwohl man auch 
das Finale ganz sicher nicht als mißlungen bezeichnen kann, erreicht sein Film dort einfach nicht mehr die Intensität, die Mitsuishi in 
der Mitte des Films zu erzeugen 
vermochte. 
 
Unterm Strich bleibt Tomie: Replay ein gut inszenierter, aber streckenweise auch konventioneller Horrorstreifen, dem es durch 
einige sehr effektive Szenen durchaus 
gelingt, sich etwas von der Masse ähnlicher Produktionen abzuheben.
 
(S.G.)
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
- Der Ring Virus - Das neue Phantastische Kino aus Japan
  
- Vorgänger: Tomie
  
- Sequel:       Tomie: Re-birth
  
- Sequel:       Tomie: The Final Chapter - Forbidden Fruit
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