
 
    
Hideo malt auf Leinwand das Portrait eines hübschen Mädchens. Es ist Tomie. Just in dem Moment, wo er sein Werk vollendet, 
wird er wahnsinnig und tötet seine 
Model mit einem Messer, so daß ihr Blut auf das soeben vollendete Portrait spritzt. 
 
Zusammen mit seinen zwei Freunden Takumi und Shunichi verscharrt er die Leiche im Wald. Es erweist sich in den 
folgenden Tagen allerdings als sehr 
schwer für die Jungen, seelisch mit ihrer Tat fertig zu werden. Als die tote Tomie dann plötzlich auf einer Party wieder lebend 
auftaucht, treibt dies 
Hideo wenig später in den Selbstmord, 
was seine beiden Mittäter natürlich noch tiefer in Depressionen versinken läßt. 
 
Als Tomie dann beginnt Takumi und Shunichi zu becircen, gerät das Leben der beiden völlig außer Kontrolle, bis Shunichi endlich 
den Entschluß faßt, der 
feschen Tomie ein für 
alle Mal den Garaus zu machen. Mit tatkräftiger Unterstützung seiner Mutter greift man zu Gürtelschnalle und Säge und nimmt sich 
das Mädchen vor. Doch Tomie läßt sich 
auch von diesem Versuch sie endgültig zu vernichten, nicht aus der Ruhe bringen.
 
    
Es ist kein rein amerikanisches Phänomen. Auch im japanischen Horrorkino gibt es Serien, die ihren Erfolg nicht unbedingt 
verdienen. Hierzu muß man mit leichten 
Einschränkungen auch die, auf einer Reihe von Itou Junji Mangas basierende, Tomie Serie zählen. Bot der erste Film gerade mal 
durchschnittliche Genreunterhaltung, 
hatte der Nachfolger Replay zwar einiges mehr zu bieten, doch konnte auch 
er nur phasenweise richtig gelungenen 
Terror präsentieren. Tomie: Re-birth, der nunmehr 
dritte Kinofilm im Bunde, ist dagegen wieder ein eindeutiger Schritt zurück. 
 
Nach zwei Kinostreifen und einer TV-Produktion verwundert es so auch kaum, daß sich das Überraschungspotential der ganzen 
Thematik in deutlich überschaubaren 
Grenzen hält. Die Luft ist endgültig raus und der Drehbuchautor sah sich zu keinem Zeitpunkt dazu in der Lage, der Geschichte 
einen gewissen Pep zu verleihen. 
Außergewöhnliche Einfälle bleiben eindeutig Mangelware, so daß hier nicht nur allein wegen der belanglosen Dialoge und 
Wendungen die große Vorhersehbarkeit 
regiert. 
 
Die Handlung entwickelt sich nach dem gleichen Strickmuster wie schon bei den Vorgängern und wird ohne nennenswerte 
Höhepunkte heruntergespult. Da kommt es 
dem Endergebnis auch überhaupt nicht zugute, daß Tomie: Re-birth eine nahezu stoische Ruhe ausstrahlt, die ihn frei von 
inhaltlichen Höhepunkten, schnell sehr 
langatmig, bisweilen sogar richtig einschläfernd wirken läßt. Die äußerst behäbige Umsetzung ist einfach zu keiner Zeit dazu 
angetan, den Film in einem unterhaltsamen 
Licht erstrahlen zu lassen. Dafür verläuft die Geschichte in viel zu vorhersehbaren Bahnen und beschränkt sich wie schon in den 
anderen Teilen darauf, Tomie mehr oder 
weniger unfreiwillig aus dem Leben scheiden zu lassen, so daß sie sich nach kürzester Zeit wieder reanimieren darf. Gerade diese 
Szenen konnte man aber in den 
vorangegangenen Kinofilmen schon wesentlich eindrucksvoller und blutiger bewundern, so daß es für Fans des härteren Horrors 
bei Tomie: Re-birth definitiv nichts zu 
holen gibt.
 
Da Shimizu Takashi`s Film aber auch in Sachen Spannung und Atmosphäre wenig überzeugendes zu bieten hat, gibt es hier 
selbst für die eingefleischtesten Freunde 
des ruhigen und stimmungsvollen Japan Horrors wenig begeisterndes zu entdecken, so daß die große Langeweile einfach 
vorprogrammiert ist. Bis es dem Film endlich 
mal gelingt, eine gewisse Atmosphäre aufzubauen, heißt es für den Zuschauer sich eine ganze Stunde zu gedulden, in der die 
Titelfigur mit einem unschuldigen Lächeln 
im Gesicht durch die Gegend rennt und junge Menschen durch ihre bloße Anwesenheit erschreckt. Das ist leider wenig 
abendfüllend und spannende Momente kann 
man aufgrunddessen natürlich mit der Lupe suchen. Erst als die Mutter eines von Tomie´s Mördern beim Zersägen der Leiche mit 
Hand anlegt, erreicht Tomie: Re-birth 
eine nicht zu unterschätzende Klasse. Man kann zwar nicht behaupten, daß der Film hier mehr an Fahrt gewinnt, doch erhält er von 
diesem Zeitpunkt an, eine gewisse Art 
von morbidem Touch, der ihn bis zum Schluß zu einem exzellenten Gruseler macht.
  
Auf Grund der quälend langweiligen ersten Stunde, reicht dieses gelungene letzte Drittel aber einfach nicht aus, um Tomie: 
Re-birth durchweg das Prädikat "unbedingt 
sehenswert" zuzusprechen.
 
(S.G.)
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
- Der Ring Virus - Das neue Phantastische Kino aus Japan
  
- Vorgänger: Tomie
  
- Vorgänger: Tomie: Replay
  
- Sequel:       Tomie: The Final Chapter - Forbidden Fruit
| www.cinemafarest.de Alle Rechte vorbehalten |