Beast Cops
Hongkong, 1998

Regie:
Gordon Chan Ka Seung, Dante Lam Chiu Yin

Darsteller:
Anthony Wong Chau Sang, Michael Wong Man Tak, Roy Cheung Yiu Yeung, Kathy Chow Hoi Mei, Sam Lee Chan Sam, Patrick Tam Yiu Man, Stephanie Che Yuen Yuen, Kam Kong, Arthur Wong Ngak Tai, Lui Mai Go, Woo Hoi Yan, Samuel Leung Cheuk
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SDU-Cop Mike wird von seiner Spezialtruppe in den normalen Polizeidienst versetzt. Der Musterbulle wird Vorgesetzter von Tung und seiner Truppe, die ihre Arbeit insgesamt nicht so sonderlich ernst nehmen. Da Mike gerade wohnungslos ist, wird er kurzerhand bei Tung einquartiert. Dort wird ihm schnell klar, daß dieser sich viel lieber zwischen den Triaden, die ihn sehr kumpelhaft behandeln, herumtreibt, als auf dem Revier seinen Dienst zu schieben. In einem Nachtclub lernt Mike die Prostituierte Yoyo kennen, deren alter Lover Fai gerade vor rivalisierenden Triaden getürmt ist. Die beiden verlieben sich ineinander.

Mittlerweile versuchen verschiedene Triaden-Gruppen das Gebiet von Big Brother Fai, der übrigens auch der beste Freund von Tung ist, an sich zu reißen. Gerade Pushi-Pin, eigentlich Fais Freund und größter Vertrauter, und seine jugendliche Gang entpuppen sich als die brutalsten unter den rivalisierenden Triaden. Dadurch wird auch Tung, der eigentlich mit seinen Beziehungs- und Geldproblemen voll ausgelastet ist, mit in die Sache hineingezogen. Als dann plötzlich Fai zurückkehrt und die Frau und seine Stellung in den Triaden zurückfordern will, läuft die Sache für Tung und Mike endgültig aus dem Ruder und die beiden werden in ein tödliches Spiel verwickelt.



Beast Cops ist sozusagen der vierte Teil von Gordon Chans Polizeianthologie um den SDU-Cop Mike. Waren seine beiden ersten Auswürfe, Final Option und First Option, noch dumpfe und völlig sinnentleerte Action-Bretter, so konnte man beim dritten Part, Option Zero, schon deutlich realistischere Züge und große inhaltliche Fortschritte bei der Story und seinen Charakteren erkennen.

Nachdem Chan seinem äußerst talentierten Zögling Dante Lam bei Option Zero die Regie überlassen hatte, nahmen die beiden hier nun gemeinsam auf dem Regiestuhl Platz. Ein Umstand der sich definitiv gelohnt hat, denn Beast Cops ist inhaltlich wie formal der beste Teil der Serie und kurz gesagt einer der interessantesten und besten Polizei-Thriller der letzten Jahre.

Nicht nur in formaler Hinsicht ist der Film, der mit toller Kameraführung und perfekten Schnitt glänzen kann, erstklassig umgesetzt, auch das Drehbuch liegt weit über dem aus Hong Kong gewohnten Durchschnitt. Die Story, die in der ersten Stunde einen ausgeprägten Doku-Touch hat, wird mit einem leichten Anflug von Humor erzählt, der allerdings nie in den eigentlich zu erwartenden typischen Klamauk ausartet.

In der Darstellung der Triaden ist der Film auch um ein vielfaches realistischer als z.B. die Young and Dangerous-Reihe und seine Gefolgschaft. Zusätzlich kann Beast Cops noch mit einer Top-Besetzung aufwarten. Für die Rolle des etwas sleazigen Cops ist Anthony Wong natürlich wie gemacht, doch anders als in seinen exploitationmäßigen Filmen, ist sein Charakter hier sehr differenziert gezeichnet. Seine Machomasche dient eigentlich nur dazu, seinen weichen Kern vor der harten Welt da draußen zu verbergen. Für dieses eindrucksvoll gespielte Charakterportrait erhielt Wong dann auch verdientermaßen seine bereits zweite Trophäe bei den Hong Kong Film Awards. Aber auch die anderen Darsteller wie Roy Cheung, Sam Lee und Kathy Chow liefern in ihren Rollen erstklassige Leistungen ab. Patrick Tam, der hier wie in Century Of The Dragon als Bösewicht vollends überzeugt, wurde für seine Leistung ebenfalls mit einem Hong Kong Film Award für die beste Nebenrolle bedacht und selbst Michael Wong muß sich für seine Darbietung ausnahmsweise einmal nicht richtig schämen, obwohl aus ihm natürlich nie ein berauschender Darsteller werden wird.

Die in der ersten Stunde sehr spärlich gesäten Actionszenen weisen ebenfalls einen sehr realistischen Einschlag auf. Diese äußerst wirksame Art schlägt dem Betrachter natürlich weit mehr auf den Magen als eine überzogene Darstellung der Gewalt. Nur beim finalen Showdown geht es in dieser Hinsicht ganz gehörig zur Sache. Der bluttriefenden Konsequenz des Finales zum Trotz, kann man sich einiger parodistischer Eindrücke bei diesem Gemetzel nicht erwehren.

So ist Beast Cops alles in allem mitreißendes und mitunter auch sehr amüsantes Thriller-Kino, das man jedem nur ans Herz legen kann.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

   

 


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