CFE: Seit 1985 haben sie über 15 Filme gedreht, die fast alle direkt auf Video erschienen sind und an die man außerhalb Japan kaum herankommt. Was waren 
das für Produktionen?
 
TN: Meinen ersten Film drehte ich bereits 1985 auf 8mm. TONERIKO war im Grunde aber nur eine reine Amateurproduktion, die ich ohne großes Budget realisiert habe. 
 
Den ersten wirklich professionellen Film, für den ich auch gleich einen Verleiher fand, inszenierte ich im Jahre 1991. HONTONIATTA KOWAI HANASHI war ein ganz im 
klassischen Stile gehaltener Gruselstreifen, der aus drei unzusammenhängenden Episoden bestand, die ich im Alleingang inszeniert habe. Inhaltlich basieren die 
jeweiligen Geschichten auf den in Japan so beliebten "True Stories", die zumeist in Buchform erschienen sind. Fünfzehn meiner bis heute insgesamt zwanzig 
Regiearbeiten basieren auf diesen Büchern, die sich in der Regel um die Ursprünge der Furcht drehen. 
 
Der finanzielle Erfolg dieses Films hatte dann jedenfalls die Auswirkung, dass sich daraus plötzlich eine ganze Serie entwickelte und ich mit HONTONI ATTA KOWAI 
HANASHI: DAI 2 YA noch im selben Jahr die Fortsetzung drehte. Ein Jahr später ließ ich dann den dritten Teil unter dem Titel HONTONIATTA KOWAI HANASHI: 
YUUGENKAI folgen. Auch bei diesen beiden Omnibusstreifen war ich bei allen Episoden allein für die Regie verantwortlich. Viele Elemente dieser Filmreihe haben 
den japanischen Thriller und Gruselfilm in den folgenden Jahren übrigens durchaus beeinflusst. Kurosawa Kiyoshi hat beispielsweise erklärt, dass diese Serie ihn 
für seinen KAIRO inspiriert hat.
 
1993 erhielt ich dann ein Angebot eines Produzenten, der von meiner HONTONI ATTA KOWAI HANASHI Reihe sehr angetan war. Für ihn inszenierte ich noch im selben 
Jahr die Filme GOTOSHI KABUSHIKI GAISHA I + II. Beide waren allerdings keine Gruselfilme, sondern sind eher dem Bereich Thriller zuzuordnen. Sie stellten auch 
meine ersten Arbeiten für die große Leinwand dar. Obwohl sie nur in einigen wenigen Kinos gezeigt wurden, bedeuteten sie für mich die ersehnte, aber nur vorläufige 
Abkehr vom kleinen Bildschirm. Im Nachhinein bin ich aber sehr sehr unglücklich mit diesen beiden Filmen, da sich der Produzent, wo er nur konnte, in meine Arbeit 
einmischte, so dass die jeweiligen Endergebnisse alles andere als zufriedenstellend ausfielen. 
 
Auf Grund dieser unbefriedigenden Erfahrung kehrte ich also wieder zum Medium Video zurück und drehte 1994 mit SENRITSU NO MU TAIKEN einen weiteren 
Omnibusstreifen, der aus fünf verschiedenen Geschichten bestand, die wieder allesamt auf den bereits angesprochenen "True Stories" beruhten. Im Gegensatz zu 
meiner HONTONI ATTA KOWAI HANASHI Reihe, die ausschließlich Geistererscheinungen zum Inhalt hatte, verarbeitete ich hier zum ersten Mal auch 
andere übernatürliche Phänomene und Begegnungen mit Außerirdischen.
 
Meine nächste Regiearbeit ist ein 1996 entstandener Gruselfilm mit dem Titel NOROWARETA BIJOTACHI: AKURYOU KAIDAN, der wiederum aus fünf Kurzgeschichten 
bestand. 
Die vierte Episode hatte auch erstmals einen weiblichen Geist zum Inhalt, der um seinen Rachedurst zu befriedigen, die reale Welt mittels eines verfluchten 
Videotapes betritt. Mit diesem Beitrag habe ich bereits viele Elemente des 1998 folgenden THE RING 
vorweggenommen. Takahashi Hiroshi selbst bezeichnete diese Episode dann auch als einen großen Einfluss beim Schreiben des Drehbuchs zu Nakatas THE RING. 
 
Nach diesem Film kam eine Anfrage des Produzenten der GAMERA Reihe, für den ich mit BOUREI 
GAKKYUU (Anm.: A HAUNTED SCHOOL) meinen ersten Horrorfilm mit einer durchgängigen 
Geschichte von insgesamt 80 Minuten inszenierte. Es ist zwar unverkennbar eine Low Budget Produktion, trotzdem halte ich ihn bis heute für einen meiner gelungensten 
Filme. Ich bin sehr zufrieden damit.
 
Danach folgte meine erste Zusammenarbeit mit dem japanischen Fernsehen. Für Kansai Television inszenierte ich eine der vier Geschichten des Omnibusstreifens 
GAKKOU NO KAIDAN: HARU NO TATARI SPECIAL. Hier durfte ich auch erstmals mit Takahashi Hiroshi zusammenarbeiten, der das Drehbuch für meine Episode 
beisteuerte. Zu diesem Zeitpunkt war schon entschieden, dass ich die Regie bei RING 0: BIRTHDAY 
übernehmen würde. So betrachteten wir unsere gemeinsame Arbeit bei GAKKOU NO KAIDAN: HARU NO TATARI SPECIAL in erster Linie als Test, ob wir uns 
gegenseitig verstehen würden und ob unsere Zusammenarbeit auch bei einem größerem Projekt wie RING 0: 
BIRTHDAY 
Früchte tragen würde.
 
Ungefähr zur selben Zeit trat ein Produzent einer anderen TV-Station (Fuji Television Co.) an mich heran. Mit ihm zusammen entwickelte ich dann die Teile drei und vier 
meiner HONTONI ATTA KOWAI HANASHI Reihe. Für diese Fernsehfilme haben wird einzelne Episoden meiner ursprünglichen Serie herangezogen und zu komplett 
neuen Geschichten verarbeitet.
 
Für beide Filme stand uns dann jeweils ein Zeitrahmen von zwei Stunden im japanischen Fernsehen zur Verfügung. Bei HONTONIATTA KOWAI HANASHI: FRIDAY 
ENTERTAINMENT [1999] war ich neben der Eingangssequenz für zwei der vier Episoden verantwortlich und beim Nachfolger HONTONIATTA KOWAI HANASHI 2: 
FRIDAY ENTERTAINMENT [2000] übernahm ich dann bei drei der fünf Episoden die Regie und inszenierte ebenfalls die Eingangssequenz.
 
Neben diesen ganzen Filmen habe ich im Laufe der Jahre noch die bis heute vier Teile umfassende Dokumentarreihe SHIN REI VIDEO inszeniert, die sich mit 
übernatürlichen Phänomenen und Geistererscheinungen beschäftigt.
   
  
    
 
   
 
Was die Geschichte angeht, so handelte mein Beitrag zu GAKKOU NO KAIDAN: HARU NO TATARI SPECIAL vom Geist eines Selbstmörders, der die weiblichen 
Mitglieder eines High School Kurses bedroht.
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