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stummes, geheimnisvolles Töchterchen. Die 
beiden werden daraufhin in eine Anstalt eingewiesen, können aber kurz darauf flüchten. Von entfernten Verwandten, die nichts über 
die schweren Anschuldigen, die 
gegen die beiden Unschuldsengel im Raum stehen, wissen, werden sie nun aufgenommen. 
 
Nur der an den Rollstuhl gefesselte Sohn der Familie traut den beiden nicht über den Weg. Zurecht, wie sich schon kurz darauf in 
für ihn äußerst schmerzvoller Weise 
herausstellen sollte. Mutter und Tochter beginnen nämlich, ihn während der Abwesenheit der anderen Familienmitglieder auf 
unglaublich brutale Art zu foltern. Er teilt dies 
natürlich gleich seinen beiden Geschwistern mit, doch die schenken ihm keinen Glauben, da man den Bruder sowieso für leicht 
hirngeschädigt hält.
 
Andernorts macht sich ein junger Journalist auf die Suche nach den beiden verschollenen Mörderinnen. Ohne zu wissen, das sein 
Mitarbeiter an diesem Fall und sogar 
sein Chef ganz zufällig zu der Familie gehören, die die beiden Furien beherbergt, setzt er das Puzzle um die dunkle Geschichte der 
beiden Frauen nach und nach 
zusammen. 
 
Seine Ermittlungen führen ihn bis vor die Haustür der besagten Familie und er lernt so auf unfreiwillige Weise den immer weiter 
geschändeten Sohn im Rollstuhl und 
dessen Peinigerinnen kennen. Die beiden Männern machen dann eine sehr schmerzhafte und absolut entsetzliche Entdeckung, 
die der Geschichte eine völlig neue 
Wendung gibt. Die beiden Mörderinnen sind von dem ganzen Herumgeschnüffelle aber alles andere als angetan. Jetzt muß 
einfach Blut fließen.
 
    
Das Regiedebüt von Fujii Shugo kann man wohl am ehesten als mißlungene Mischung aus The Texas Chainsaw Massacre und 
Mother`s Day bezeichnen. Doch wo 
Tobe Hoopers Film eher auf eine gelungene Backwood Atmosphäre setzte, verliert sich A Living Hell ähnlich wie Mother`s 
Day in einer Aneinanderreihung von 
völlig aufgesetzt wirkenden Sadismen, die für die meisten Zuschauer wohl eindeutig zu weit gehen dürften. Fujii, der darüber hinaus 
in einer größeren Nebenrolle zu 
"bewundern" ist und sich nebenbei noch für das Drehbuch und die Produktion verantwortlich zeigt, verliert gleich zu Anfang seine 
hanebüchene Geschichte völlig aus 
den Augen und präsentiert eine Gewalttat nach der nächsten. Der ohnehin nicht gerade sehr originelle Plot bleibt dabei völlig auf 
der Strecke und wird nur durch einige 
vollkommen abstruse Storywendungen auf Spielfilmlänge aufgebläht. Die restliche Zeit füllt er dann mit zähen Dialogen, die von 
der schwach aufspielenden 
Darstellerriege eher schlecht als recht präsentiert werden.   
 
Genießbar ist A Living Hell so wirklich nur für die ganz hartgesottenen Zuschauer, da der Film außer einer Anhäufung von 
Brutalitäten rein gar nichts zu bieten hat. Die 
extrem hölzerne formale Umsetzung sorgt darüber hinaus für einige gehörige Längen, die nicht mal im Ansatz das Aufkommen von 
Atmosphäre erlauben. Ishiis 
Inszenierung fehlt deutlich das Gefühl für Timing und Dramatik, so daß A Living Hell alles andere als mitreißend, eher müde vor 
sich hin dümpelt. Alle Versuche neben 
den Brutalitäten noch für einige spannungsreiche Momente zu sorgen, sind auf Grund seines mangelnden inszenatorischen 
Talents kläglich zum Scheitern verurteilt und 
erzielen allenfalls eine unfreiwillig komische Wirkung.
 
A Living Hell ist ein grimmiges und höchst mäßig inszeniertes Sadistenspektakel, das sich frei von filmischen und inhaltlichen 
Höhepunkten selbst nur auf seine 
menschenverachtenden Folterungen reduziert.
 
(S.G.)
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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