Kamitsukitai (My Soul Is Slashed)
Japan, 1991

Regie:
Kaneko Shusuke

Darsteller:
Ogata Ken, Yasuda Narumi, Ishida Hikari, Morimoto Takerou, Yoshida Hideko, Amamoto Eisei, Itoi Shigesato, Kurasawa Atsumi, Mitsuishi Ken
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Nach seiner endgültigen Vernichtung gerät das abgezapfte Blut vom Grafen Dracula über Umwege nach Japan, wo es in die Hände der jungen Ärztin und Vampirforscherin Yuzuko gelangt. Ihren kostbaren Schatz versteckt sie im Krankenhaus, um später damit experimentieren zu können.

Zur gleichen Zeit kommt Shutaro, der in einer gehobenen Position bei einem Pharmaunternehmen beschäftigt ist, einem Arzneimittelskandal in der eigenen Firma auf die Spur. Als er sich seinem obersten Chef, dem eigentlichen Drahtzieher hinter dem dreckigen Geschäft, anvertraut, unterschreibt er damit sein eigenes Todesurteil.

Noch bevor Shutaro an die Öffentlichkeit gehen kann, wird er von einem Killer über den Haufen gefahren und ins Krankenhaus eingeliefert. Trotz aller Bemühungen können die Ärzte sein Leben nicht mehr retten. Bevor er verstarb wurden Shutaro jedoch einige Blutkonserven zugeführt, versehentlich auch das Päckchen mit dem Blut des großen Vampirs.

Als Yuzuko die Katastrophe bemerkt, ist sie zunächst fassungslos. Um aber noch einen Nutzen aus dem verhängnisvollen Fehler ziehen zu können, gibt sie Saeko, der verzweifelten Tochter von Shutaro, den Tipp, Blut auf die Asche des Vaters tropfen zu lassen, damit er wieder auferstehen kann.

In ihrer Verzweiflung folgt Saeko den Anweisungen der Ärztin und ein Jahr später entsteigt Shutaro als neugeborener Vampir seinem Grab und steht plötzlich vor seiner völlig entgeisterten Tochter. Aber auch er selbst ist völlig entsetzt und muß sich erstmal an das gar nicht so einfache Leben als Blutfürst gewöhnen. Unter tatkräftiger Anleitung von Yuzuko und Saeko bekommt er aber eine lehrreiche Einführung in das Leben eines Vampirs. Als er sich dann halbwegs an sein neues Dasein gewöhnt hat, gibt es für Shutaro nur noch ein Ziel: Rache an seinen Mördern.



Einen klassischen Vampirfilm würde man wohl am wenigsten aus Asien erwarten. Doch der japanische Regisseur Kaneko Shusuke, der einige Jahre später mit seinen zwei Gamera Verfilmungen bei Monsterfans für ein großes Hallo sorgen sollte, hat sich mit Kamitsukitai für eben dieses außergewöhnliche Thema entschieden.

Nach einer beeindruckend und sehr liebevoll gestalteten Eingangssequenz entwickelt sich ein ausnehmend gelungener Genrefilm, der sich zwar visuell deutlich in Richtung der alten Hammer Streifen orientiert, doch auf seine Weise etwas völlig anderes darstellt. Obwohl die Reminiszenzen an die Werke der großen britischen Firma unübersehbar sind, liegt der eigentliche Schwerpunkt bei Kamitsukitai weniger auf klassischem Grusel mit viel Atmosphäre, sondern eher im Bereich des trockenen, bisweilen sehr schwarzen Humors.

Die vielen humorvollen Einlagen zeichnen sich dann auch vor allem dadurch aus, daß sie zu keinem Zeitpunkt in wirklich alberne Regionen abgleiten und dem Film so einen teilweise sehr charmanten Touch verleihen. Ganz besonders sind hier die Szenen gelungen, in denen Saeko und Yuzuko versuchen, Shutaro mit den typischen Eigenschaften eines Vampirs vertraut zu machen. Neben dem Herausschmecken der Lieblingsblutgruppe im Stile einer Weinprobe, sind es vor allem seine etwas unbeholfenen Versuche sich in eine Fledermaus zu verwandeln, die beim Zuschauer für einiges Gelächter sorgen dürften.

Obwohl der Film durchaus seine atmosphärischen Momente hat, kommt ein richtiges Horrorfeeling bei derart viel Humor natürlich nicht auf. Die Handlung bewegt sich neben der komödiantischen Schiene zudem eher auf recht solidem Krimiterrain, da Shutaro vorwiegend versucht ist, die Verantwortlichen für seinen Tod zu ermitteln. Wer sich hier also auf das klassische Beißen und Blutsaugen einstellt, dürfte weitestgehend enttäuscht werden und in dieser Hinsicht lediglich zum gelungenen Finale etwas auf seine Kosten kommen.

Für all diejenigen die einen reinrassigen Gothic Horrorfilm sehen wollen ist Kamitsukitai also definitiv nicht der richtige Film. Mag man es aber gerne etwas humoristischer, sollte man hier allerdings ohne große Bedenken zuschlagen. Denn obwohl die Geschichte nicht unbedingt frei von Schwächen ist und im Grunde auch kaum etwas außergewöhnliches zu bieten hat, ist es Kaneko auf hervorragende Weise gelungenen, das beste aus dem Thema herauszuholen, so daß sich Kamitsukitai als kurzweiliges und rundum unterhaltsames Filmchen erweist.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

   

   

 

   - Der Ring Virus - Das neue Phantastische Kino aus Japan
   - Shusuke Kaneko (offizielle Homepage des Regisseurs)

 


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