
|  | 
 
    
Der Direktor eines chinesischen Zirkus wird ermordet aufgefunden. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß der Mord auf einem Fluch 
basiert, den eine ehemalige Artistin auf den Zirkus gelegt hat. Allerdings findet die Polizei diese Erklärung wenig glaubhaft und 
macht den Sohn des Toten als Verdächtigen aus.
 
Seine Schwester Lily ist verzweifelt und bittet ihre japanische Brieffreundin Miyuki um Hilfe. Lily weiß aus ihren Briefen, daß sie mit 
dem legendären japanischen Detektiv Kindaichi befreundet ist. So reisen beide nach Shanghai um Licht ins Dunkel des 
Verbrechens zu bringen. Doch nicht alle der Artisten empfangen die Besucher auf freundliche Weise. Auch die Polizei stellt sich für 
eine Zusammenarbeit mit dem ausgesprochen jungen Kindaichi quer, da sie ihn nur für einen gerade mal den Kindesbeinen 
entschlüpften Sprücheklopfer hält. Doch kurz drauf geschieht schon der nächste Mord.
 
    
Der absolute Wahnsinn! So kann man The Jikembo Of Young Kindaichi wohl am besten bezeichnen. Der Film ist in jeder 
Beziehung der absolute Hammer.
 
Die wirklich brillante vor wunderbaren Einfällen nur so strotzende Geschichte bietet eine nur auf den ersten Blick abstruse 
Mischung aus Hercule Poirot, leichten Action-Einflüssen und ein wenig Horror. Ganz erstaunlich ist dabei, daß die vertrackte Story 
so gut wie immer logisch und trotz ihrer vielen Wendungen zu jederzeit nachvollziehbar bleibt. Das hätte ich von einem asiatischen 
Unterhaltungsfilm in dieser Konsequenz beileibe nicht erwartet.
 
Ihren Teil zum Gelingen der Geschichte tragen auch die überzeugenden Darsteller bei. Hier sticht ganz besonders der Protagonist 
des jungen Kindaichi heraus. Er spielt seinen Part mit spitzbübischen Charme und verleiht dem Film dadurch in mancher Szenen 
eine durchaus passende humorvolle Note.
 
Zum absoluten Hochgenuß wird The Jikembo Of Young Kindaichi aber erst durch seine visuelle Umsetzung. Kurze Schnitte, völlig 
unerwartete Einstellungen und eine absolut entfesselte Kameraführung lassen den Gedanken aufkommen, der Kameramann wäre 
hier die gesamte Zeit auf Speed gewesen. So ist der Film visuell in höchstem Maße durchgeknallt. Was hier in den knapp 120 
Minuten Laufzeit auf den Betrachter hereinprasselt, kann man wirklich nicht beschreiben, daß muß man einfach selbst erlebt haben. 
Trotz der überbordenden Anhäufung von Ideen und Verrücktheiten kann man durchaus System hinter Tsutsumi Yukihiko`s visuellen Umsetzung 
entdecken. Das macht gerade das kongeniale Zusammenspiel von Kamera, Schnitt und Soundeffekten deutlich, daß für 
unglaublich nägelbeißende Spannung sorgt.
 
Ein weiterer Grund warum The Jikembo Of Young Kindaichi so außergewöhnlich ist, daß hier trotz der visuellen Flut nichts 
wie Flickwerk wirkt. Alles ist in höchstem Maße durchdacht, aber ohne zu irgendeiner Zeit wie eine dieser typischen am Reißbrett 
entstandenen Produktionen zu wirken. Die liebevolle Umsetzung der Macher ist in jeder Einstellung zu spüren.
 
Der eigentliche Knaller ist aber, daß es sich hierbei um eine Fernsehserie!!! handelt, die wiederum auf einem Manga basiert. The 
Jikembo Of The Young Kindaichi dürfte somit der Pilotfilm sein, da es sehr unwahrscheinlich ist, daß es sich bei einer Laufzeit von 
120 Minuten um nur eine einzige Folge der Serie handelt. Näheres dazu konnte ich bis jetzt leider nicht in Erfahrung bringen, da 
man Informationen zur Serie leider nur in japanischer Sprache erhält. 
 
(S.G.)
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
- Der Ring Virus - Das neue Phantastische Kino aus Japan
| www.cinemafarest.de Alle Rechte vorbehalten |