Khon Len Khong (Art Of The Devil)
Thailand, 2004

Regie:
Thanit Jitnukul

Darsteller:
Supaksorn Chaimongkol, Arisa Wills, Somchai Satuthum, Krongtong Ratchatawana, Trin Setthachoke, Isara Ochakul, Nirut Sutcharit, Krittayoo Timnate, Sotorn Roongruang, Pawarisa Siriwat, Prisana Bonyawan, Aek Ittiyapron, Nicha Yungwiset
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Boom, eine junge und gutaussehende Frau, hat eine heiße Affäre mit dem reichen Geschäftsmann Pratan. Das Techtelmechtel der beiden wird von seiner Ehefrau geduldet, doch eines Tages kommt es zu einer folgenschweren Katastrophe. Am helllichten Tage wird Boom vom betrunkenen Pratan und drei seiner Freunde vergewaltigt. Das Ergebnis wird schon nach kurzer Zeit sichtbar: Sie ist schwanger! Pratan verstößt sie daraufhin und will selbstverständlich eine Abtreibung. Für Boom kommt das allerdings nicht in Frage, was zur Folge hat, dass sie von Pratan erniedrigt und zusammengeschlagen wird. Langsam keimt Hass gegenüber ihrem einstigen Geliebten in ihr auf. Sie will Rache! Eines Nachts passiert dann etwas Unvorstellbares. Pratan und seine gesamte Familie sterben, wie von Geisterhand gesteuert, auf bestialische Weise. Die Polizei ist völlig ratlos, da sie ein Fremdverschulden ausschließen muss.

Für Boom bedeutet das den Himmel auf Erden. Sie wähnt ihr noch ungeborenes Kind als alleinigen Erben von Pratans Vermögen. Doch das Glück der werdenden Mutter währt nicht lange, da sie kurze Zeit später einen schweren Unfall hat, bei dem sie ihr Kind verliert. Noch im Krankenhaus muss sie erfahren, dass Pratan vor einigen Jahren eine andere Geliebte hatte, die ebenfalls ein Kind von ihm hat. Jetzt gleitet ihr das Glück so schnell aus den Fingern, wie es gekommen war. Kamala, die Exgeliebte Pratans, bezieht, der Erbschaft sei dank, mit ihren Kindern nun ein neues Haus. Boom will sich allerdings nicht damit abfinden, dass sie völlig leer ausgehen soll. Sie schleicht sich in Kamalas Familie ein, indem sie mit einem ihrer Söhne anbandelt, den sie kurz darauf auch heiratet.

In der Zwischenzeit findet der Gerichtsreporter Tianai heraus, dass damals nicht nur Pratan und Familie ums Leben gekommen sind, sondern unabhängig voneinander auch seine drei besten Freunde. Das kann kein Zufall sein! Also macht er sich daran, näheres über die Vergangenheit des toten Millionärs herauszufinden. Währenddessen entwickelt sich das Leben von Kamalas Familie langsam aber sicher zum Alptraum. Einer ihrer Söhne stirbt auf unglaubliche, wie widerliche Weise. Als Tianai davon erfährt setzt er sich mit Nan, der hübschen Tochter Kamalas, in Verbindung. Er vermutet mittlerweile schwarze Magie hinter den vielen Todesfällen und beginnt weiter in diese Richtung zu ermitteln. Nan, welche die bestialisch zugerichtete Leiche ihres Bruders gefunden hat, hält das alles auch nicht mehr für abwegig. Doch bevor die beiden einen Durchbruch bei ihren Nachforschungen erzielen können, gibt es bereits die nächste Leiche. Nun ermitteln sie umso verbissener weiter und Tianai findet schließlich heraus, dass alle Spuren zu Boom führen.



Der in den letzten Jahren eigentlich auf Action- und Historienstoffe abonnierte Thanit Jitnukul präsentiert mit Art Of The Devil seinen ersten Beitrag zum Horrorgenre und liefert dem Zuschauer damit durchaus Grund zur Freude. Endlich mal kein ausgelutschter Geisterklimbim aus Thailand, werden sich viele zu Recht denken. Sicherlich ist die im Film verwendete Voodoothematik auch nicht der letzte Schrei in Sachen Innovation, doch Jitnukul vermag die Geschichte sehr unterhaltsam und kurzweilig zu verpacken.

Filme mit einer ähnlichen Thematik gibt es natürlich wie Sand am Meer. So dürfte es freilich nicht überraschen, dass der Plot weder etwas Besonderes noch aufregend Neues zu bieten hat. Was Art Of The Devil aber deutlich von den meisten anderen Produktionen seiner Gattung unterscheidet, ist die sorgsame und vor allem sehr stringente Inszenierung, der es immer wieder gelingt, die zahlreichen Schwächen des Drehbuchs zu kompensieren. Dadurch lassen sich auch einige gravierende, völlig unverständliche Patzer im dramaturgischen Aufbau der Geschichte verschmerzen, die sich deutlich auf die Spannungskurve auswirken. In kurzen Schwarzweißeinschüben werden den gesamten Film hindurch, alle paar Minuten Hinweise auf das Ende gegeben, wo Nan ihre scheußlich zugerichteten Familienmitglieder findet. Obwohl der finale Klimax noch nicht vollständig verraten wird, stellt sich das Drehbuch dadurch immer wieder selbst ein Bein und nach wenigen Minuten ist bereits klar, wohin der Hase beim Showdown laufen wird. Es ist dabei in erster Linie Jitnukuls Erzähltempo zu verdanken, dass sich dieser Fauxpas nicht allzu negativ auf den Film auswirkt. Er treibt die Geschichte flott voran und gönnt dem Zuschauer kaum eine ruhige Minute. Trotz aller Vorhersehbarkeit wird Art Of The Devil dadurch nie langweilig und bleibt frei von Längen.

Auch für das Auge des Betrachters hat der Film genug Futter zu bieten, um Langweile erst gar nicht entstehen zu lassen. Das Jitnukul visuell zu den talentiertesten Regisseuren Thailands gehört, beweist er einmal mehr bei Art Of The Devil. Der Zuschauer wird mit Kamerabildern der gehobenen Klasse versorgt, die man spätestens durch seine zahlreichen Historienfilme zu schätzen weiß. Jitnukuls Bildsprache sorgt für eine nahezu konstante Anwesenheit von Atmosphäre, die im Großen und Ganzen für die fehlende Spannung zu entschädigen weiß. Überdies verzichtet seine Inszenierung auf jeglichen überflüssigen Firlefanz und er bringt Art Of The Devil sehr kurzweilig über die Runden. Die effektiv eingesetzten Schockmomente sind dabei von eher handfester Natur und ganz im Gegensatz zum derzeit angesagten Trend, weniger subtil ausgefallen. Obwohl es letztendlich nur eine wirklich explizite Splatterszene zu verzeichnen gibt, wird mit dem roten Lebenssaft insgesamt doch sehr freizügig umgegangen. Das sorgt mitunter für sehr einfallsreiche Todesszenen, die bisweilen auch einen gewissen Ekelfaktor ihr Eigen nennen können.

Obwohl kein herausragender Film, bleibt alles in allem ein positiver Gesamteindruck haften. Hart, konsequent und mit soliden Darstellerleistungen gesegnet, bietet Art Of The Devil einfach gelungene Genreunterhaltung und damit wurde man gerade aus Thailand in den letzten Jahren nicht unbedingt verwöhnt.

(S.G.)

 

   

   

   

   

   

 


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