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1909 wurde das Attentat von koreanischen Wiederstandskämpfern auf den japanischen Politiker Ito vereitelt. Als im Jahre 1945 die 
Atombombe auf Berlin abgeworfen 
wurde kapitulierte Deutschland und die beiden alliierten Siegermächte USA und Japan feierten das Ende des 2. Weltkrieges. Korea 
ist nun nicht geteilt, sondern wurde 
kurzerhand dem japanischen Staatsgebiet einverleibt. 
 
Im Seoul des Jahres 2009 stehen nun koreanischstämmige und japanische Polizisten Seite an Seite um das Terrorkommando 
Hureisenjin, dass für einen souveränen 
koreanischen Staat kämpft, ein für alle mal zu zerschlagen. Währenddessen führt die Organisation einen weiteren Terroranschlag auf 
die überaus mächtige Inoue 
Foundation aus. Das Ziel ist diesmal eine große Kunstausstellung. Doch die Polizei ist schneller als erwartet am Tatort und kann die 
Geiselnahme unter hohem Blutzoll 
auf beiden Seiten beenden. 
 
Die weiteren Ermittlungen übernehmen die Cops Saigo und sein koreanischstämmiger Kollege und bester Freund Sakamoto. Es 
dauert nicht lange bis die beiden 
Männer herausfinden, dass das wirkliche Ziel der Terroristen nicht die Geiselnahme, sondern erstaunlicherweise der Raub eines der 
ausgestellten Artefakte war. Der 
Sinn dieses Himmelfahrtskommandos der Terroristen will sich den beiden Polizisten also nicht erschließen. Während die Cops weiter 
herumrätseln soll das Artefakt 
wieder nach Japan geschafft werden. Dieser Transport wird allerdings wieder von den Terroristen überfallen und diesmal fällt das 
unscheinbare Ding in ihre Hände. 
 
Vor allem Sakamoto spürt nun, dass wesentlich mehr hinter der ganzen Sache stecken muss als der Raub eines Kunstschatzes. 
Gegen die Anweisungen seiner 
Vorgesetzten nimmt er die Inoue Foundation genauer unter die Lupe. Ein verhängnisvoller Fehler, denn plötzlich steht Sakamoto unter 
Mordverdacht. Nur dank Saigos 
einschreiten kann er  seiner Festnahme entkommen. Als einzige Zuflucht bleibt Sakamoto jetzt nur noch die Hureisenjin. Dort 
entwickelt er eine Sympathie für deren 
Ideale und entdeckt langsam seine koreanische Identität. Als einer ihrer Anführer ihm eine abenteuerliche Geschichte erzählt, die die 
gesamte Welthistorie auf den Kopf 
stellen würde, steht für ihn nunmehr außer Frage für welche Seite er sich entscheidet und plant eine Aktion von immenser Tragweite.
 
Zur gleichen Zeit hat Saigo eine Unterredung mit seinen Vorgesetzten, die ihn ebenfalls mit dieser schier unglaublichen Geschichte 
konfrontieren. Dem Polizisten wird 
daraufhin sofort klar, welche Tragweite sein künftiges Handeln zur Folge haben wird. Er muss Sakamoto um jeden Preis aufhalten, 
ansonsten steht der Fortbestand 
Japans auf dem Spiel. 
 
    
Da ist er nun, der koreanische Blockbuster der den von Shiri eingeschlagenen Weg, 
eine sinnvolle Verbindung aus 
schweißtreibende Actionszenen und einer dramatischen Geschichte zu schaffen, fortsetzen sollte. Doch trotz zahlreicher Parallelen 
zum Vorbild kann man dieses 
Vorhaben nur für eindrucksvoll gescheitert erklären. Konnte man bei Shiri 
durchaus ein Bemühen erkennen, die 
Kontrahenten aus Nord- und Südkorea recht differenziert zu zeichnen, wartet man hier vergeblich auf dergleichen. Vielmehr verfährt 
man nach typisch koreanischer 
Filmsitte und zeichnet ein ziemlich bedenkliches Bild vom Nachbarland. So sind die Japaner dann auch die machtbesessenen 
Invasoren, die selbst kleine Kinder 
genussvoll abschlachten, um ihre Position in Korea nicht zu gefährden. Ihnen gegenüber stehen die strahlenden koreanischen 
Helden, die allzeit bereit sind für die 
Befreiung ihres Vaterlandes zu sterben und jegliche eigenen Interessen für dieses Ziel zurückstellen. Eine Produktion wie aus dem 
Baukasten für Actionfilme also, bei 
der jede anwesende Person ein bestimmtes Klischee erfüllen muss, aus dem es unter keinen Umständen auszubrechen gilt. In 
Sachen differenziert gezeichnete 
Charaktere oder Entwicklung der Figuren gibt es bei 2009 Lost Memories so nicht das geringste zu holen. In dieser Hinsicht tritt der 
Film vollkommen auf der Stelle und 
versinkt in einem Wust patriotischer Handlungen und Aussprüche.  
 
Anstatt die Freundschaft zwischen den beiden Cops etwas tiefergehend zu behandeln hagelt es auch hier nur die wohlbekannten 
Klischees. Beide Personen bleiben 
dabei völlig eindimensional und ihre Charaktere wurden nach dem ganz simplen Standardmuster zusammengestrickt. Der Film geizt 
an sich zwar nicht mit Dramatik, 
doch erzielen diese Szenen so kaum mehr eine Wirkung. Es ist einem schlicht und ergreifend egal, welcher der beiden Freunde das 
Finale überleben wird. Das alles ist 
umso ärgerlicher, da die eigentliche Ausgangslage um die verfälschte Geschichte beider Nationen eigentlich hochinteressant wäre 
und genug Potential für eine 
mitreißende Umsetzung zu bieten hätte. Leider macht das Drehbuch rein gar nichts aus diesen vielversprechenden Ansätzen und 
verfällt schon nach den ersten fünf 
Minuten in höchst konventionelle Genrebahnen, die 2009 Lost Memories bis zum Ende auch nicht wieder verlässt.
 
Obwohl er auf der handwerklichen Ebene beweist, durchaus ein Händchen für Big Budget Stoffe zu besitzen, gelingt es Regisseur 
Lee Si Myung, trotz einer Laufzeit 
deutlich über der Zweistundengrenze, nicht, den Inhalt halbwegs mitreißend voranzutreiben. Dafür präsentiert sich sein Produkt einfach 
zu kalkuliert und das macht den 
Film im hohen Maße vorhersehbar, was folglich zu großer Langeweile führen muss. Darüber hinaus suhlt sich 2009 Lost Memories über weite 
Strecken in einem fast 
unerträglichen Pathos, und das in einem Ausmaß, dass jede Jerry Bruckheimer Produktion vor Neid erblassen lässt. Je nach 
Situation schwanken diese Szenen dann 
mal zwischen ziemlich bedenklich und höchst lächerlich. Auf Grund dieser unzähligen inhaltlichen Schwächen spielt es letztendlich 
kaum eine Rolle mehr, dass der 
reichlich hanebüchene Zeitreiseplot von Logiklöchern förmlich zersiebt wurde.
 
Ausschließlich die Tatsache, dass die recht blutigen Actionszenen größtenteils sehr sehenswert ausgefallen sind, bewahrt 2009 Lost 
Memories vor dem Absturz in die 
gnadenlose Langweile. Zwar versinken auch die kraftvoll inszenierten Schießereien mitunter in einem Brei aus aufgesetztem 
Heldentum und reichlich Pathos, doch sind 
sie insgesamt mitreißend genug inszeniert, um dem Film noch ein gewisses Maß an Unterhaltung zu verleihen. 
 
2009 Lost Memories ist nicht mehr als seelenloser und strunzdummer Big Budget Mumpitz, der sich lediglich durch die asiatischen 
Darsteller von amerikanischer 
Actionware  a la Bruckheimer und Co unterscheidet. Auf Grund der gelungenen Actionszenen ist er als sinnlose Slam Bang 
Unterhaltung noch gerade mal so zu 
gebrauchen.
 
(S.G.)
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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